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ein amerikaner in augsburg

samstag, 20.05.2023, 20:00 uhr


rokokosaal, fronhof 10, 86152 augsburg

kartenverkauf


Gedenkkonzert in memoriam John Van Buren

Geister-Trio
mit Judith Müller, Flöte
Birte Päplow, Violine
Susanne Gutfleisch, Violoncello
Nicolai Krügel, Klavier

Das Gedenkkonzert „Ein Amerikaner in Augsburg“ lädt zur Erinnerung an den im Januar 2022 verstorbenen Komponisten John Van Buren ein. Schon vor seiner Reise in die Fremde, von Portland (Oregon) nach Deutschland, hat sein Pendel zugunsten der Musik statt für die Malerei ausgeschlagen. Nach seinen Studienjahren an der Stuttgarter Musikhochschule (Komposition bei Milko Kelemen), der Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen (1976) und dem Kompositionspreis der Stadt Stuttgart (1984) war er seit 1992 Dozent für Kompositionslehre sowie Leiter des Studios für Neue Musik an der Musikhochschule Nürnberg/ Augsburg. Sein bereits vielfältiges Oeuvre war noch voller Pläne und Skizzen für Neues, das uns ebenso verborgen bleibt wie sein unvollendetes dritte Streichquartett.

In John Van Burens kammermusikalischen Werken, vorgetragen vom „Geister-Trio“ und der Augsburger Flötistin Judith Müller, artikulieren sich Geist und Ästhetik seiner musikalischen Welt: sinnhaft und sinnlich, formal klar strukturiert und dabei stets für Hörer und Interpreten gut nachvollziehbar. Der Archimedische Punkt in seinem breiten kompositorischen Schaffen war der Rückgriff auf die Tradition in Musik, Literatur und Malerei. In der strukturellen Verwandtschaft von Musik mit anderen Künsten versuchte er neue Wege und Methoden, Spuren für seinen Arbeitsprozess aufzudecken (z. B. ‚Les Nuages des Magritte‘). Mit solch reflektierter Sensibilität hielt er seine Musik in der Schwebe (z. B. ‚Im Zwielicht‘), offen und unverbraucht, vom Ballast der Konventionen befreit. Mit jedem seiner Werke hat Van Buren sich konsequent vom Prinzipiellen in der Musik losgesagt. Die Moderne, die Neue Musik hat sich radikal der Geschichte entzogen und so unwissend den Weg in eine eigene musikalische Zukunft versperrt. In dieser Aporie der zeitgenössischen Musik erwies John Van Buren sich als ein Meister der musikalischen Praxis: ‚Zukunft braucht Herkunft‘ (nach Odo Marquard) ist der rote Faden seiner musikalischen Sprache geworden.

In einer Atmosphäre des Zusammenseins wollen wir an John Van Buren erinnern, innehalten, uns ästhetisch besinnen, in die Zukunft hören und dabei seine musikalische Bedeutung versuchen zu erkennen.

Information und Karten:
TKVA Onlineticketshop, Abendkasse


veranstaltungsflyer

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